Segen oder Fluch für die Führungskraft – Die Beurteilung 20.23
Und so Leben sie noch heute glücklich und zufrieden … bis zum Eintritt der Altersrente. So Enden Märchen und alles wird gut. Ist das so bei Ihren Beurteilungsgesprächen?
Wie Sie das „Baby“ auch nennen, Leistungsbeurteilung, Mitarbeiterdialog, Feedbackgespräch sind im Alltag der Führungskraft und des Mitarbeiters „Etwas, dass wir eben einfach jedes Jahr (oder öfter) machen müssen“. So richtig Freude und Motivation kommt auf beiden Seiten nicht auf. Warum eigentlich?
Wenn Führungskräfte eine Beurteilung oder -noch schlimmer- dass dazugehörige Gespräch als sinnlos erachten, hat das seine Konsequenzen. Was wäre also – wenn wir schon mit Märchen begonnen haben – wenn die Führungskraft dieses Gespräch mit dem Mitarbeiter und eine Leistungs- und Verhaltensbeurteilung sinnvoll und wichtig findet?
Es gibt der Führungskraft die Möglichkeit in den Dialog mit dem Mitarbeiter zu kommen. Es gibt einen ausgeglichenen Gesprächsanteil für beide Seiten. Der Mitarbeiter versteht die an ihn gesetzten Erwartungen und warum das für das Unternehmen, die Abteilung, die Personen wichtig ist. Und die Führungskraft erfährt etwas wichtiges über en Mitarbeiter.
Der Mitarbeiter kann in dem Dialog seine Sichtweise, Bedenken und Beweggründe äußern.
Und schon sind wir in einem sinngebenden Gespräch. Dabei spielt die Beurteilung nur eine untergeordnete Rolle. Nur ca. 30% des Gespräches sollte sich auf die Vergangenheit beziehen (die eigentliche Beurteilung der letzten x Monate), die restlichen 70% dienen dazu, Wege zu bereiten, Gemeinsamkeiten zu finden, Ziele zu definieren, Konsens zu schließen und motiviert aus dem Gespräch zu gehen.
Was also können Führungskräfte tun, um ein erfolgreiches Gespräch zu führen?
- Die Vorbereitung macht schon mal viel aus.
- Zeit und Ort
- Ruhe und Konzentration auf meinem Gegenüber
- Notizen und Stichpunkte für das Gespräch und Notizen im Gespräch
- Respektvoller Umgang – aktives Zuhören, Freundlichkeit, positive Körpersprache
- Wertschätzung von und für beide Gesprächspartner
- Ehrlichkeit, Objektivität und Menschlichkeit
Und dann gibt es noch unterstützende Trainings und Methoden, die man ergänzend nutzen kann.
Es gibt auch Beurteilungen, die an finanzielle Maßgaben geknüpft sind. Dann ist es umso wichtiger, die Beurteilungsmaßstäbe objektiv und fair zu gestalten. Klar erkennbar, zu welchem Maß das Kriterium erfüllt wurde. Ohne Diskussionsspielraum.
Da müssen wir sicherlich in den meisten Unternehmen die Beurteilungen als solches noch sehr viel genauer betrachten. Aber nicht jetzt und hier.
Zurück also zu unserem sinngebenden Dialog:
Sehen Sie ein Beurteilungsgespräch jedes Mal wieder als Vorstellungsgespräch. Ja, Sie sollen den Mitarbeiter immer wieder davon überzeugen im richtigen Unternehmen, bei der richtigen Führungskraft und im besten Team zu sein! – Nicht mehr und nicht weniger.
Und die erwarteten Veränderungen, smarten Zielvorgaben und andere besprochenen Punkte, sind dann leichter umzusetzen.
Viel Erfolg!